CADT

Abgrenzung zu Siemens "Aperture"
D. Teuchert, 5.9.2000

Wir haben uns die Unterlagen von Siemens im Internet und eine detaillierte Leistungsübersicht angesehen.

Es ist anscheinend eine Multimedia-Anwendung, die Siemens-intern unter dem Stichwort "Visuelle Informationssysteme" läuft. Ein schönes und vielseitig verwendbares Werkzeug, vergleichbar z.B. mit MS Excel. Die erstellten Medien enthalten Tabellen, Grafiken, Fotos, CAD-Pläne und können auf verschiedene Weisen publiziert und vernetzt werden.

Der Vertrieb erfolgt in Form von Software-Lizenzen, -Wartung und -Updates. Der Zeithorizont für einen Wartungsvertrag bertägt z.B. 1 oder 3 Jahre. Die Software-Lizenzen sind 6-fach differenziert. Der Einstiegspreis für ein System mit den entsprechenden Server-Lizenzen, einigen Arbeitsstationen sowie einem FM Basis-Modul beträgt etwa DM 120 000 zuzüglich USt. und Anschaffungs- bzw. Aufrüstungspreisen für Rechner und Grafik-Bildschirme. Die laufenden Wartungs- und  Updatekosten betragen etwa DM 45 000 im Jahr (Wartung 15 % sowie 1 - 2 Software-Update zu je 15 % ergibt etwa 37,5 % vom Listenpreis)

Vorteile:

1) Es richtet sich an den kommerziellen Anwender und unterstützt bestimmte Features, die in Excel nur auf Umwegen zu haben sind, z.B. Darstellung von CAD-Dateien. Alles andere, wie die Einbindung von Datenbanken, Verlinkung von Dokumenten (Navigation), Bezüge zwischen Dokumenten, Darstellung von Fotos, Grafiken, Passwortschutz usw., sind mit Excel genauso einfach zu bekommen.

2) Siemens hat die Kraft, Anwenderwünsche zu bündeln und abstrakte Konzepte und Werkzeuge dafür zu erstellen.

Nachteile:

1) Eine proprietäre Lösung. Die erstellten Medien, Tabellen  und Formeln entsprechen keinem erkennbaren herstellerübergreifenden Standard. Sie erfordern zur Veröffentlichung spezielle Server, die nur von Siemens zu haben sind.
Bei Siemens wird Aperture als ein Nischenprodukt vermarktet. Oft genug sind solche Lösungen zugekauft und haben firmenintern nicht mehr als 2 oder 3 Personen hinter sich.

2) Das Management eines solchen Systems erfordert Experten, die ebenfalls nur von Siemens zu bekommen sind (Kennen Sie jemanden, der eine gegebene Datenbank mit Excel angebunden und in sein Rechenblatt integriert hat?) Der Preis für solche Dienstleistungen wird beim Verkauf verschwiegen. Er kann leicht ein Vielfaches der Anschaffungskosten betragen.

3) Da Siemens nicht wie Microsoft über einen Massenmarkt für ihr Produkt verfügt, ist eine Finanzierung grundsätzlich aufwendig und komplex (vielfältige Produktdifferenzierung: Wartung, Client, Server, Professional Client ...). Grundsätzlich stellt sich auch die Frage der Investitionssicherheit.
 

Abgrenzung unserer eigenen Vorhaben:

Wir glauben nicht, dass spezielle Desktop Publishing Werkzeuge das Facility Management vorwärts bringen, sondern qualifizierte Dienstleistungen und die Umsetzung der neuen technischen Möglichkeiten des Internet (Stichwort ECommerce). Diese Entwicklung basiert auf offenen Standards. Ihre Möglichkeiten übersteigen diejenigen von MS Excel oder Siemens Aperture bei weitem und entwickeln sich zur Zeit rasend schnell.

In den letzten Jahren war die rasche Entwicklung in diesem Bereich Motor für vieles andere, und sie kann es auch im Bereich des FM werden, wenn man die Geschäftsprozesse des Facility Management entsprechend modelliert.

Wir reden nicht über Produkte, sondern über Dienstleistungen. Diese Dienstleistungen können mit modernen Methoden effektiv und mit individuellem Zuschnitt erbracht werden. Wir bieten dafür die Umsetzung unseres Know-How in den Bereichen Facility Management und ECommerce an.

Wir glauben nicht mehr an die Marketing-Strategien der 80er Jahre mit seitenlangen Referenzlisten. Das Wesen der Datenverarbeitung im Zeitalter des Internet ist vielfältig und überraschend - und nicht unbedingt "Siemens-kompatibel". Eher unwahrscheinlich, dass FM in einer großen Organisation durch die Installation einer CD auf einem Rechner vorwärts kommt (auch wenn die CD DM 120 000 gekostet hat).
 
 



Stand: 09/2000